Die Rote AIDS-Schleife Die Rote AIDS-Schleife

HIV und AIDS – Was du wissen solltest

HIV – “Human Immunodeficiency Virus”, oder zu Deutsch “Menschliches Immunschwäche-Virus” ist ein Virus, das das Immunsystem des Körpers schwächt, indem es bestimmte Zellen angreift und zerstört. Der Körper wird somit anfällig für Krankheiten, die für uninfizierte Menschen sonst glimpflich verlaufen. Bleibt die HIV-Infektion unbehandelt, kann diese zu AIDS führen – "Acquired Immunodeficiency Syndrome", also ein "Erworbenes Immunschwächesyndrom”. 

Eine Infektion als globales Problem

Das HI-Virus, das die HIV-Infektionen verursacht, hat sich seit seiner Entdeckung in den 1980er Jahren zu einer anhaltenden globalen Gesundheitsherausforderung entwickelt. AIDS, der Endzustand der unbehandelten HIV-Infektion, führte in den letzten Jahrzehnten zu Millionen von Todesfällen weltweit. Doch dank intensiver Forschung und verbesserter medizinischer Ansätze haben sich die Lebenserwartung für Menschen mit HIV/AIDS in den letzten Jahren erheblich verbessert.

Kontrolle der Viruslast und antiretrovirale Therapie

Die Viruslast, also die Menge des HI-Virus im Blut, ist ein entscheidender Faktor für den Krankheitsverlauf. Die Einführung der antiretroviralen Therapie (ART) hat es ermöglicht, die Viruslast zu kontrollieren und das Immunsystem zu stärken. Dadurch hat sich die Lebenserwartung von Menschen mit HIV deutlich verlängert. Während AIDS früher fast immer tödlich verlief, ist es heute möglich, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.

Frühzeitige Erkennung durch vielfältige HIV-Testarten

Ein wichtiger Schritt zur Früherkennung und Kontrolle von HIV ist der HIV-Test. Verschiedene Testarten stehen zur Verfügung, darunter der PCR-Test zur direkten Erkennung des Virus-Erbguts, der Antikörpertest zur Bestimmung von HIV-spezifischen Antikörpern und der 4. Generationstest, der sowohl Antikörper als auch Antigene erfasst.

Schnelltests ermöglichen rasche Ergebnisse und werden in verschiedenen Settings eingesetzt. Auch hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Selbsttests bieten eine diskrete Möglichkeit zur regelmäßigen Überprüfung des HIV-Status. So können neben den gewohnten Settings wie Apotheken, Arztpraxen oder Gesundheitsämtern STI-Tests auch online beantragt und durchgeführt werden.

Eine rote AIDS-Schleife.Die Rote Schleife: Ein weltweites Symbol für die Solidarität mit HIV
infizierten und an Aids erkrankten Menschen 

Richtige Interpretation der Testergebnisse

Die Interpretation der Testergebnisse ist entscheidend. Ein negativer Test schließt eine HIV-Infektion nicht aus, wenn der Nachweisbarkeitszeitraum noch nicht erreicht wurde. Dieser beträgt maximal 6 Wochen. Positiv getestete Personen sollten unverzüglich ärztliche Unterstützung suchen, um eine antiretrovirale Therapie zu beginnen und die Viruslast zu kontrollieren.

Prävention und Schutzmaßnahmen

Die Übertragungswege von HIV sind vielfältig und reichen von ungeschütztem Geschlechtsverkehr über den Kontakt mit infiziertem Blut bis zur Übertragung von Mutter auf Kind während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Kondome und Schutzmaßnahmen spielen eine zentrale Rolle bei der Prävention. Die PrEP (Prä-Expositionsprophylaxe) bietet Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko die Möglichkeit, sich vor einer Infektion zu schützen. Bei möglicher Exposition kann die Postexpositionsprophylaxe eingenommen werden, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

Umgang mit Geschlechtskrankheiten und Stigma

Eine wichtige Komponente im Umgang mit HIV/AIDS ist die Aufklärung über Geschlechtskrankheiten. Tests auf Geschlechtskrankheiten sind ebenso wichtig wie der HIV-Test, da sie häufig zusammen auftreten. Frühzeitige Diagnose und Behandlung sind essenziell, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern. Trotz der Fortschritte gibt es immer noch Stigma und Ängste im Zusammenhang mit HIV. Menschen mit HIV/AIDS stoßen oft auf Vorurteile und Diskriminierung. Ein offener Dialog und eine positive Einstellung zur HIV-positiven Lebensqualität sind entscheidend, um diese Barrieren zu überwinden.

Engagement und Perspektiven

Insgesamt haben die Fortschritte in der HIV/AIDS-Forschung und -Behandlung das Leben von Millionen von Menschen weltweit verändert. Mit rechtzeitiger Diagnose, angemessener medizinischer Versorgung und Präventionsmaßnahmen können die Auswirkungen von HIV/AIDS deutlich minimiert werden. Dennoch ist die Aufklärung der Öffentlichkeit und der Zugang zu angemessener Versorgung weiterhin von großer Bedeutung, um das langfristige Ziel einer HIV-freien Gesellschaft zu erreichen. Die Arbeit von Organisationen wie der AIDS-Hilfe und der jährliche Welt-AIDS-Tag sind wichtige Schritte auf diesem Weg.