2 Männer liegen im Bett zusammen und kuscheln 2 Männer liegen im Bett zusammen und kuscheln

Wie steht es um deine sexuelle Gesundheit?

Sexuelle Gesundheit – dieser Begriff klingt sperrig und irgendwie auch ein bisschen verschämt. Ein Thema, über das man nicht gerne spricht: Immerhin geht es hier um Dinge wie Chlamydien, Gonorrhoe, Kondom ja oder nein. Dabei ist es höchste Zeit, Aufklärung und Prävention über STI voranzutreiben.  

Was sind STI?

STI (sexually transmitted infections) ist ein Sammelbegriff für sexuell übertragbare Krankheiten und bezeichnet eine Gruppe von Infektionen, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden können. Es gibt viele verschiedene Arten von STI, die durch Viren oder Bakterien übertragen werden. Dazu zählen unter anderem Chlamydien, Gonorrhoe (Tripper) und Syphillis.  

Dass sexuelle Gesundheit bislang leider kein großes Thema in Deutschland war, sieht man an der Studienlage: Die bislang erste bundesweite wissenschaftliche Studie zum Thema sexuelle Gesundheit stammt aus dem Jahr 2019 und befindet sich derzeit in der Auswertungsphase. Die GeSiD-Studie (Gesundheit und Sexualität in Deutschland) wird vom Institut für Sexualforschung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt.   

Erste Ergebnisse zeigen: Weniger als die Hälfte der Menschen in festen Beziehungen spricht mit dem Partner oder der Partnerin über STI, bevor sie Sex haben.  

Wie infiziere ich mich mit STI?

STI wie Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis werden hauptsächlich durch ungeschützten vaginalen, analen oder oralen Sex übertragen. Personen, die ungeschützten Sex innerhalb oder außerhalb einer festen Partnerschaft praktizieren, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko. Das Deutsche Ärzteblatt berichtete 2017 über diese Risiken. STI können asymptomatisch verlaufen, was die rechtzeitige Erkennung erschwert und zur weiteren Verbreitung beiträgt.

Schutz vor STI erfordert die konsequente Verwendung von Kondomen, insbesondere bei neuen Partnern oder hohem Infektionsrisiko. Regelmäßige STI-Tests, insbesondere nach ungeschütztem Sex oder Partnerwechsel, sind ratsam. Offene Gespräche über sexuelle Gesundheit und gemeinsame Präventionsmaßnahmen minimieren das Risiko einer STI-Infektion.

Das Verständnis der Übertragungswege von STI ist entscheidend, um sich selbst und andere zu schützen. Geschlechtsverkehr kann intim sein, erfordert jedoch verantwortungsbewusstes Handeln, um die sexuelle Gesundheit zu erhalten.

AUFKLÄRUNG IST EINE GENERATIONENFRAGE  

Junge Leute sind weniger aufgeklärt und weniger verantwortungsvoll? Betrachtet man die ersten Ergebnisse der Studie, stimmt das so nicht: In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen reden mehr als 40% der Befragten über STI wie Chlamydien oder Gonorrhoe. Auch Verhütung ist bei den Jüngeren ein größeres Thema.  

Das Alter hat laut Studie einen deutlichen Einfluss auf die Informiertheit über sexuell übertragbare Infektionen (STI): Grundsätzlich zeigen sich die jüngeren Altersgruppen (18- bis 35-Jährige) in Bezug auf viele STI deutlich besser informiert als ältere Menschen. So konnten ca. 20% der 18- bis 35-Jährigen Chlamydien spontan nennen, wohingegen es bei den 66- bis 75-Jährigen nur 3% waren.  

Zwei Männer die sich von hinten umarmen und lachen

Darüber reden – das fällt jungen wie alten Menschen schwer  

Obwohl STI für sexuell aktive Männer und Frauen jeder Altersgruppe ein wichtiges Thema sein sollte, scheint gerade beim Arztgespräch eine besondere Hemmnis vorzuliegen: Nur eine Minderheit von Personen hat jemals mit einem Arzt oder einer Ärztin über HIV/AIDS, Chlamydien, Gonoorhoe oder andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) gesprochen. Das ist zumindest ein Ergebnis der GeSiD-Studie. Auch hier findet sich zusätzlich zum Generationen-Gap auch ein Unterschied zwischen den Geschlechtern: Jüngere Menschen und Frauen sprechen häufiger mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin über STI als ältere Personen und Männer.

Offene Kommunikation und regelmäßige Tests 

Es ist wichtig, sich über STI und deren Risiken bewusst zu sein, unabhängig von Alter oder Geschlecht. Offene Kommunikation, regelmäßige Tests und sichere Sexualpraktiken sind Schlüsselkomponenten, um die Verbreitung von STI einzudämmen und die sexuelle Gesundheit zu schützen. Denke daran, dass viele STI oft ohne Symptome verlaufen, daher ist Vorsorge von großer Bedeutung. Schütze deine Gesundheit und die deiner Partner, indem du verantwortungsvoll handelst und dich regelmäßig auf STI testen lässt.

Hier findest du eine Übersicht unserer STI Tests.

 

Quellen: Infoblätter-GeSiD.pdf   Studie - GeSiD    Ausgabe_A (stiftung-gssg.org) Chlamydien - Symptome, Verlauf, Diagnose & Behandlung | roche.de